Das Leben hörbeeinträchtiger Kinder verbessern
HEAR Africa! ist ein Projekt der interdisziplinären, interfakultativen Forschungsinitiative “Leibniz Lab for Relational Communication Research“(Prof. Dr. habil. U. Lüdtke, Institut für Sonderpädagogik, ABteilung für Sprach-Pädagogik und -Therapie; Prof. Dr. J. Ostermann & Prof. Dr. B. Rosenhahn, Institut für Informationstechnologie). Projektpartner sind das Deutsche HörZentrum (DHZ) der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) (Prof. Prof. h.c. Dr. med. Thomas Lenarz, Prof. Dr. Anke Lesinski-Schiedat, PD Dr. Angelika Illg), sowie die tansanischen Institutionen Muhimbili University of Health and Allied Sciences (MUHAS) in Daressalaam, Kilimanjaro Christian Medical Centre (KCMC) in Moshi und Sebastian Kolowa Memorial University (SEKOMU) in Lushoto. HEAR Africa! wird vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung gefördert.
Das Projekt verfolgt das Ziel der Verbesserung von Bildungs- und Teilhabechancen hörbeeinträchtigter Kinder in Tansania durch die Implementierung und den Ausbau medizinischer und therapeutischer Strukturen und die Ausbildung von Fachpersonal. In Zusammenarbeit mit den Partnerinstitutionen werden insgesamt 5.000 Neugeborene in Tansania mittels Universellem Neugeborenen-Hörscreening (UNHS) im Hinblick auf die Prävalenz, Komorbiditäten und Risikofaktoren für frühkindliche Hörbeeinträchtigung untersucht. Das Screening-Personal - medizinisches Personal aus den Partnerinstitutionen - wird zuvor in den Bereichen Hören, Hörbeeinträchtigungen und UNHS geschult. Fortlaufend wird in Dissertationen, Abschlussarbeiten und Studierendenprojekten Informationsmaterial zur Bedeutung, Diagnostik und Therapie von Hörbeeinträchtigungen entwickelt.
Die Digitalisierungsstrategie in HEAR Africa! wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Informationstechnologie erarbeitet und in das Schulungskonzept integriert. Aktuelle Informationen zum Projekt befinden sich auf der Webseite des Leibniz Lab for Relational Communication Research.
Geplante Maßnahmen
Das Ausgangsland für die Aktivitäten von HEAR Africa! ist zunächst Tansania als Partnerland Niedersachsens.
Geplante Maßnahmen sind:
- Aufbau und Implementierung eines interdisziplinären Netzwerkes für Screening, Diagnostik und therapeutische Versorgung von hörgeschädigten Kindern z.B.:
- Einführung eines Neugeborenenhörscreening
- Aufbau einer CI Versorgung
- Aufbau sprachtherapeutischer Angebote für Kinder mit Hörbeeinträchtigungen
- Unterstützung bestehender Einrichtungen und Strukturen auf dem Gebiet der Hörversorgung im Sinne eines nachhaltigen Capacity Buildings (z.B. Fachkräfteausbildung: Ärzt*innen, Audiolog*innen, Sprachtherapeut*innen)
Das Leibniz Lab for Relational Communication Research kooperiert im Rahmen dieses Projekts mit Prof. Thomas Lenarz und seinem Team vom Deutschen HörZentrum (DHZ) der Medizinischen Hochschule Hannover.
HEAR AFRICA! Projektstatus
2019/2020 läuft die Pilotstudie von HEAR AFRICA!. 5000 Babies werden im Rahmen eines erstmalig in Zusammenarbeit mit unseren tansanischen Projektpartnern (Muhimbili University of Health and Allied Sciences - MUHAS and Kilimanjaro Christian Medical Centre - KCMC) implementierten Neugeborenenhörscreenings auf Hörstörungen getestet.